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Wellenflug am 30.07.2017 durch Piloten des Fliegerclub Oschatz e.V., in Aschersleben

Das Bild zeigt die Ostbegrenzung der Föhnlücke am westlichen Stadtrand von Aschersleben in den Morgenstunden des 30.07.2017 vom Flugplatz Aschersleben aus

Obwohl die eigentliche Wellensaison am Ostharz noch nicht begonnen hat, wurden von Aschersleben aus, die ersten Sommer-Leewellenflüge aus einer Mischung von dynamischer SW-Welle und Thermikunterstützung durchgeführt. Die Welle bzw. die östliche Begrenzung der Föhnlücke war, wie so oft, mit einer Wolkenkante westlich des Flugplatzes Aschersleben deutlich markiert.

Der erste Segler wurde noch vor Themik Beginn gegen 09 Uhr gestartet. Wind am Brocken 50 -60 km/h aus SSW. Der nachstehende Bericht aus der Sicht eines „Wellenneulings“ zeigt einige interessante Aspekte eines Sommer-Leewellensegelfluges mit Thermikunterstützung auf.

Ein Tag voller Überraschungen – von Mathias Wagner


Der 30.07.17 war in Ascherleben ein sehr stürmischer Tag. In den Höhenlagen waren Windgeschwindigkeiten 50 km/h und mehr angesagt. Unser Experte für Wellenfliegerei, Toni, prophezeite schon 3 Tage zuvor, dass heute ein Wellenflugtag werden kann. Welle fliegen? Ich hatte zuvor auf YouTube mir einige Videos zu diesem Thema bereits einmal angeschaut, nun hätte ich die Möglichkeit, wenn es klappt, dies selber mal zu erleben. Das einzige wovor ich Respekt hatte, war der starke Wind, da ich in meiner Lizenzlaufbahn mit solchen Bedienungen noch nie konfrontiert wurde. Zum Glück hatten wir die ASK21 mit und ich konnte einen erfahrenen Wellenflieger(Kisi) als 2tes Besatzungsmitglied gewinnen.

Über den Wolken im Aufwind der Harzwelle in knapp 2000m über Grund

Nach den vorbereitenden Arbeiten, warm anziehen, Sauerstoff im Flieger unterbringen und Proviant verstauen, ging es zum F-Schlepp an die Startbahn. Die Wilga zog die ASK21 problemlos auf 1400m, wo wir dann ausklinkten. Den Schlepp bei diesem starken Wind hatte ich mir etwas schwieriger vorgestellt, aber es ließ sich alles problemlos bewältigen. Nun begann das Wellefliegen, nur wusste ich absolut nicht, worauf ich achten muss. Zum Glück gab mir Kisi Tipps, wie und wohin ich Steuern sollte und siehe da, auf dem Variometer gab es ein gleichmäßiges Steigen von 0,5m/s. Kurze Zeit später, nach einem kleinen Ruckler im Flugzeug, war das Steigen weg. Hier sind wir wohl gerade aus dem Wellenbereich herausgefallen. Die Suche nach dem erneuten Einstieg war erfolglos, so dass wir immer mehr an Höhe verloren. Zum Glück konnten wir einen Fliegerkameraden sehen, wie er sich thermisch nach oben schraubte. Da er nicht weit weg war, flogen wir ebenfalls an die Stelle und fädelten uns in den gleichen Bart. Nach teilweise 4m/s steigen kamen wir unterhalb der Basis an und flogen unter der Wolke ins Blaue weg. Nach meinem Empfinden sollte nun eigentlich das Vario sinken anzeigen, tat es aber nicht. Es stieg gleichmäßig bis auf 1,5m/s und blieb dort stehen. Wir hatten einen neuen Wellenaufwind getroffen und stiegen hier bis auf 2450m.

Nachdem das Steigen langsam nachließ, wollten wir Richtung Harz die nächste Wellenschwingung suchen und flogen vor. Leider fanden wir den Einstieg nicht mehr und unsere Höhe zwang uns zum Umkehren. Durch den starken Rückenwind sollte dies kein Problem sein. Allerdings flogen wir gefühlt mit der rechte Tragfläche voran zum Flugplatz, das hatte wohl mit dem starken Wind und der Abtrift zu tun, was einen gewissen großen Vorhaltewinkel verlangte. Es war lustig anzusehen, wohin die Flugzeugnase zeigte und wie das Flugzeug eigentlich flog. Am Flugplatz Aschersleben angekommen, stand nun die Landung bevor. Bei der Anmeldung zur Landung, gab man uns die Info, das der Bodenwind extrem stark zugenommen hat. Wir entschieden uns nicht auf die am Rande des Flugfeldes liegende Landebahn zu gehen, sondern die Mitte des Platzes anzusteuern um nicht Probleme bei der Landung mit dem starken Seitenwind und der Landbahnmarkierung zu bekommen. Am Abend haben wir die Erlebnisse und Eindrücke vom Tage nochmal mit allen geteilt. Ich werde auf jeden Fall nochmal nach Aschersleben kommen um dort das Wellenfliegen weiter zu erlernen und zu erleben. Die Landschaft des Harzes und der Umgebung ist wunderschön und ist jederzeit einen Abstecher wert. Mathias Wagner Fliegerclub Oschatz e.V.

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